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Berufsbegleitend promovieren: Vor- und Nachteile

Nach wie vor schließen jedes Jahr viele Menschen ihre akademische Laufbahn mit einer Promotion ab. Einige tun dies, während sie schon mit beiden Beinen im Berufsleben stehen. Der Vorteil liegt auf der Hand: Arbeitserfahrungen sammeln, die berufliche Karriere vorantreiben und von einer gesicherten finanziellen Lage profitieren. Dieser Beitrag bietet einen ersten Überblick über das berufsbegleitende Promovieren.

Vorteile der Promotion neben dem Beruf

Die nebenberufliche Promotion dauert im Schnitt fünf Jahre. Für manche Promotionswilligen bietet sie eine ideale Gelegenheit. Neben akademischen Ansehen, der Eröffnung neuer Verdienstmöglichkeiten und der Möglichkeit, sich leidenschaftlich mit dem Fachthema auseinanderzusetzen, bietet sie viele Vorteile. Wer berufsbegleitend promoviert, kann sich Zeit zum Lernen und Forschen selbst einteilen. Da die Promotion neben dem Beruf ohne Frage eine große Herausforderung bedeutet, stellt sie außerdem einen Härtetest dar. Wer sich seine Dissertation neben dem Beruf erarbeitet, weiß, dass er eine große Leistung erbracht hat. Nicht selten sorgt diese Leistung für viel Ansehen in der Fach- und Arbeitswelt.

Fachliche Kompetenz und Kontakte in die Fachwelt befähigen nach der Promotion zur weiteren Forschung.

Promovieren neben dem Beruf – was man braucht und wo man es kann

Promovieren können all jene, die mindestens ihr Bachelor-Studium abgeschlossen haben. In der Regel wird jedoch ein Masterabschluss vorausgesetzt. Daneben gibt es noch weitere Voraussetzungen, die erfüllen muss, wer promovieren will. Promoviert werden kann an einer Universität oder einer gleichgestellten Hochschule. Neben der individuellen Promotion existieren Graduiertenprogramme. Diese eignen sich ebenfalls für eine Promotion neben dem Beruf. In der Regel bieten bestimmte Hochschulen gezielt die Möglichkeit an, neben der Beruf zu promovieren. Ein gezieltes Angebot fürs Schreiben der Dissertation neben der Arbeit finden sich außerdem bei Fernuniversitäten. Zu bedenken gilt, dass bei privaten Hochschulen Studiengebühren und gegebenenfalls Reisekosten anfallen.

Studium

Nachteile der Promotion während des Berufes – viel Disziplin vonnöten

Eine Promotion stellt einen wahren Marathonlauf dar. Sie erfordert im hohem Maße Engagement und Disziplin. Für all jene, die sich selbst nicht gut organisieren können, die Zeit für Freizeit oder mit der Familie schätzen, stellt sie eine große Hürde dar. Dies gilt in noch größerem Maße für eine Dissertation neben dem Job. Wer berufsbereitend promovieren will, sollte eine Frage mit Sicherheit beantworten können: Gelingt es mir über drei bis fünf Jahre Zeit und Energie hauptsächlich auf Beruf und Promotion zu konzentrieren? Wer diese Frage klar verneint, sollte von der berufsbegleitenden Promotion eher absehen.

Ein weiterer Nachteil der Promotion – diese Frage sollte sich jeder stellen

Ein Nachteil des berufsbegleitenden Promovierens liegt in einer Grundsatzfrage. Zwar halten viele Universitätsabsolventen eine Promotion noch immer für erstrebenswert, jedoch kommen strittige Fragen auf. Ein Doktortitel gilt längst nicht mehr als so angesehen wie noch vor einigen Jahren. Dazu beigetragen haben Promotionsskandale der letzten Jahre. In der Arbeitswelt zählen nicht selten andere Qualifikationen als die Auszeichnung mit einem akademischen Titel.

Fazit – Promovieren neben dem Beruf, für manche genau das Richtige

Bei der Promotion handelt es sich um einen akademischen Meilenstein. In bestimmten Fällen kann die Promotion neben dem Beruf die beste Möglichkeit sein. Jedoch bedeutet sie einen wahren Stresstest über Jahre hinweg – deshalb gilt es, diese Entscheidung genau zu prüfen. Kommt sie nicht in Frage, eignen sich klassische Promotionswege an der Universität.

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Thomas Reimer @stock.adobe.com